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AutorenbildIna Röder

Multiplikatoren-Schulung Hochwasser/Starkregen

Die Erfahrungen und Erkenntnisse unserer Mitarbeiter bei der Multiplikations-Schulung Hochwasser/Starkregen durch die Akademie Hochwasserschutz


Unsere zwei Fachberater Hochwasser (Ina Röder und Markus Lukes) konnten im Rahmen einer mehrtägigen Schulung in Geisenheim am Rhein, welche die Akademie Hochwasserschutz durchführte, ihre Kenntnisse auffrischen, zu aktuellen Themen auf dem Sektor Starkregen vertiefen und viele neue Erkenntnisse u. a. im Austausch mit anderen Fachleuten gewinnen. Die Schulung war als sogenannte „Multiplikatoren-Schulung“ angelegt, sie wurde mit Schwerpunkt für Einsatzkräfte im Katastrophenschutz, die Feuerwehren, die Hilfsorganisationen, das THW, die Verantwortlichen in Kommunen, Landkreisen und der Verwaltung auf allen Ebenen entwickelt.


Die Schulung bestand aus einem theoretischen Teil (vormittags) und einem praktischen Teil (nachmittags). Im theoretischen Teil wurden zunächst die Grundlagen rund um das Thema Hochwasser und Starkregen (hydraulische Grundlagen, Klimadaten und Klimawandel, etc.) wiederholt und ergänzt. In Vorträgen mit den Schwerpunkten Hochwasser- und Starkregenvorhersagen und Risikomanagement wurden neben den gesetzlichen Grundlagen auch Starkregengefahrenkarten und daraus entwickelte Konzepte vorgestellt und erörtert. Außerdem wurden anhand von Bildmaterial Gefahrenstellen analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet. Dazu wurden auch Vermeidungsmaßnahmen wie natürliche Rückhalteräume und Treibgutfänger aber auch Erosionsschutzstreifen und erosionsvermeidende Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft vorgestellt.


Ein wichtiges Thema war natürlich auch der Ernstfall. So wurden Warnsysteme betrachtet, vergangene Ereignisse einschließlich Wetterlage analysiert (z. B. Ahr 2021) und mögliche Einsatzszenarien besprochen (z. B. ‚Sandsack in Zahlen ‘, Menschenkette, etc.). Dazu kam die Vorstellung von Schutzsystemen wie mobile Anlagen (z. B. Quickdamm) für den Katastrophenfall aber auch feste Systeme zum Objektschutz. Ebenso Vorstellung und Vermeidung von Gefahren für die Einsatzkräfte. In einem Gastvortrag von Endress + Hauser wurde das Frühwarnsystem Netilion Flood Monitoring vorgestellt.


Im praktischen Teil ging es dann an das Sandsäcke befüllen, teils klassisch mit Leiter, Pylone und Schippe aber auch mit einem speziellen Gerät aus dem Katastrophenschutz. Daneben wurden dann auch nochmals mobile Systeme vorgestellt und deren Anwendung konnte getestet werden. Am zweiten Tag wurden die zuvor befüllten Sandsäcke und die Schulungsteilnehmer mittels Einsatzfahrzeuge in einen Weinberg bei Rüdesheim gebracht. Dort wurde im unwegsamen Gelände (bis auf den fehlenden Regen Realbedingungen) der Einsatz geübt: Das Bilden einer Menschenkette zum Sandsack-Transport, Errichten einer Qualmkade (punktuell hinter Deich austretendes Wasser eindämmen), aufkaden eines vorhandenen Dammes (hier Mauer eines Rückhaltebeckens) und Errichten eines Schutzdammes aus einem mobilen Dammsystem.


Insgesamt eine lehreiche, eindrucksvolle und erfolgreiche Schulung.


Der Fachberater Hochwasser ist für den Ernstfall ausgebildet, um als Koordinator und Entscheidungsträger die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen.


Durch die Sensibilisierung für die Ursachen von Sturzfluten bei Starkregen, kann bereits im Planungsprozess das Schadenspotenzial minimiert werden.



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