Sanierung des Wiesensees: Modernisierung für Natur, Freizeit und Sicherheit
- Amir Hasanagić
- 5. Juni
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Aktualisiert: 11. Juni
Der Wiesensee, idyllisch gelegen im Herzen des Westerwaldes (WällerLand), ist weit mehr als ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende und Wassersportler. Mit einem Fassungsvermögen von 1,6 Millionen Kubikmetern dient er auch als Hochwasserrückhaltebecken und stellt somit eine wichtige wasserwirtschaftliche Anlage dar.
In den vergangenen Jahren führten zunehmende Sedimentablagerungen zu einer spürbaren Verringerung der Wassertiefe in einigen Bereichen, was die Freizeitnutzung stark beeinträchtigte. Regelmäßige technische Prüfungen machten zudem deutlich: Das das bestehende Mönchbauwerk und die Hochwasserentlastung erhebliche bauliche Mängel aufweisen, die eine Erneuerung notwendig machten. Aus zuvor genannten Gründen ordneten die zuständigen Behörden einen Zwangsablass des Sees an.
Die anschließenden Planungen des neuen Mönchbauwerkes nach DIN 19700 erwiesen sich als technisch anspruchsvoll. Herausforderungen wie ein ungünstiger Baugrund, der ständige Zulauf, massive Sedimentmengen sowie das Verbot, den Damm, während der Arbeiten zu befahren, erforderten ausgeklügelte Lösungen.
In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und der Verbandsgemeinde Westerburg wurde schließlich der Neubau des Mönchbauwerks aus Stahlbeton-Fertigteilen beschlossen. Eine provisorische Wasserhaltung über einen temporären Damm ermöglichte die Bauausführung. Für die vorbereitenden Maßnahmen wurde zunächst ein provisorischer Damm aus sandgefüllten Bigbags im Zulauf errichtet. Eine Umgehungsleitung sorgte dafür, dass der Wasserfluss kontrolliert an der Baugrube vorbeigeführt wurde. Zusätzlich kamen Pumpensümpfe und leistungsstarke Pumpen zum Einsatz, um die Baugrube zuverlässig trocken zu halten.
Das neue Doppelkammer-Mönchbauwerk wurde in drei vorgefertigten Betonsegmenten angeliefert und mithilfe eines Krans gesetzt. Entgegen ersten Annahmen zeigte sich der Baugrund tragfähiger als erwartet, sodass der Kran unmittelbar neben der Baugrube platziert werden konnte. Dadurch konnten die Segmente präzise eingesetzt und die Montage des Bauwerks innerhalb eines Tages abgeschlossen werden.
Die Modernisierung des Wiesensees ist ein gelungenes Beispiel für nachhaltigen Wasserbau: Mit einem 3D-Rechenkorb zum Schutz vor Geschiebeeintrag, einer fernsteuerbaren Abflussregelung über motorisierte Schieber und mehrfach abgesicherten Systemen zur Wasserstands Kontrolle bietet das neue Mönchbauwerk eine deutlich verbesserte Sicherheit und Steuerbarkeit – für Mensch, Natur und Infrastruktur im Westerwald.
