Sehr geehrte Damen und Herren,
fast 30 Jahre ist es nun her, dass sich 4 – damals noch recht junge – Herren entschieden haben, selbstständig ein Ingenieurbüro zu betreiben. Der Start erfolgte ohne einen konkreten Auftrag und mit einem gehörigen Schuss Gottvertrauen. Ein Raum wurde in einer alten Post angemietet, als Hilfsmittel dienten Stifte, ein Zeichenbrett sowie ein Kopier- und Faxgerät, die aus Altbeständen der Rheinzeitung zusammengesetzt wurden. Man lebte anfänglich „von der Hand in den Mund“, aber es hat Spaß gemacht!
Heute – 30 Jahre später – wissen wir, dass es damals die richtige Entscheidung war. Etwa 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten derzeit an drei Bürostandorten hochinteressante Projekte im Bereich der Infrastruktur, die mittlerweile nicht nur in Rheinland-Pfalz angesiedelt sind.
Es beschleicht mich schon ein wenig Wehmut, wenn ich mich jetzt mit 65 Jahren aus der Geschäftsführung zurückziehe. Viele Gedanken gehen einem durch den Kopf und man fragt sich, wo die Zeit geblieben ist. Andererseits erfüllt es einen auch mit ein wenig Stolz, dass es gelungen ist, den Bürobetrieb gemeinsam mit drei Kollegen über einen derart langen Zeitraum geleitet zu haben – und das ohne größere Streitigkeiten bei vier gänzlich unterschiedlichen Charakteren!
Rückblickend bleibt festzuhalten, dass wir in den zurückliegenden Jahrzehnten eine Revolution bei den Arbeitsmethoden und Kommunikationsmöglichkeiten erleben durften. Tusche und Zeichenbrett, geschweige denn Rechenschieber kennen junge Leute nur noch vom Hören und Sagen; heute bestimmt die Digitalisierung die Arbeitswelt, Ordner und Pläne gehören der Vergangenheit an, das papierlose Büro bestimmt den Arbeitsalltag.
Hier schließt sich jetzt der Kreis: Die heutigen Arbeitsmethoden fördern den Verjüngungsprozess im Unternehmen. Dieser Prozess macht auch in der Geschäftsführung nicht halt.
Für mich persönlich ist es natürlich eine Freude, dass mein Sohn Thomas nach jetzt vierjähriger Zugehörigkeit zum Unternehmen meine Funktion übernehmen und gemeinsam mit Jürgen Jakob und Stefan Wickert die Geschäftsführung bilden wird. Ich bin mir sicher, dass auf der einen Seite die Kontinuität gewahrt wird, auf der anderen Seite jedoch auch neue Impulse gesetzt werden.
Neben mir wird auch Norbert Schumacher aus der Geschäftsführung ausscheiden. Wir werden jedoch beide auch zukünftig beratend für das Unternehmen tätig sein.
Sie sehen, die Umstrukturierung schreitet voran. Bei der jetzigen Bürogröße mussten auch die Zuständigkeiten neu festgelegt und der Verwaltungsapparat der aktuellen Situation angepasst werden. Ein neues Projektmanagement- und -controllingprogramm wurde eingeführt und der Startschuss für die Zertifizierung unseres bestehenden Qualitätsmanagements gegeben. Wir sind hier auf einem guten Weg und hoffen in den nächsten Monaten den Prozess erfolgreich abschließen zu können.
Insgesamt liegt ein sehr arbeitsreiches, aber auch anstrengendes Jahr hinter uns. Neben den ganzen organisatorischen Veränderungen haben wir beispielsweise den EDV- Dienstleister im laufenden Betrieb an allen Bürostandorten gewechselt – eine höchst ambitionierte Aufgabe, die wir nur durch tatkräftige Hilfe unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stemmen konnten.
Eine Vielzahl neuer Projekte konnte in den Auftragsbestand übernommen werden. Hierzu zählen Klärschlammverwertungs- und Hochwasservorsorgekonzepte, anspruchsvolle Verkehrs- und Kläranlagenplanungen, Kanalsanierungen, Gewässerrenaturierungen, Bauleitplanungen usw. Jedes Projekt für sich trägt zum Büroerfolg bei.
Ein großer Erfolg war wiederum die IFAT 2018 in München. Ein herzliches Dankeschön an Alle, die unseren Stand besucht haben.
Was helfen alle Projekte, wenn die Bearbeitungskapazität fehlt.
Zur Behebung des Fachkräftemangels verfolgen wir daher bereits seit einigen Jahren das Ziel, junge Leute aus der Region frühzeitig an unser Büro zu binden. Dies beginnt häufig mit einem Schülerpraktikum. Es schließt sich oft eine Ausbildung oder ein Studium mit Praxissemester, Bachelor- und Masterarbeit an. Hierdurch konnten auch die Kontakte zu den Hochschulen weiter vertieft werden.
Seit August bilden wir in Westerburg und Simmern die ersten dualen Studentinnen aus.
Der Umbau unseres Bürogebäudes in Thür (Altes Pfarrhaus) ist zwischenzeitlich abgeschlossen und kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Jeder ist an dieser Stelle herzlich eingeladen, sich die Räumlichkeiten einmal vor Ort anzuschauen. Die Bauarbeiten am neuen Bürogebäude in Simmern haben begonnen. Mit einer Fertigstellung ist Ende des nächsten Jahres zu rechnen. Langeweile kommt somit nicht auf!
Abschließend wünsche ich Ihnen auch im Namen meiner Kollegen ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
Mit den besten vorweihnachtlichen Grüßen aus Thür
Ihr
Klaus Siekmann