Die Vergabeverfahren müssen rechtsicher sein und sollen zudem praxisgerecht erfolgen. Dies führt oft zu sehr formalisiert gestalteten Verfahren mit zum Teil ungeeigneten Eignungs- und Zuschlagkriterien. Oberhalb ausgewiesener Schwellenwerte sind Planungsleistungen zudem europaweit auszuschreiben.
Die Begleitung von Vergabeverfahren für öffentliche Auftraggeber wird häufig als Dienstleistung von Rechtsanwälten erbracht. Die hier fehlende Praxisnähe führt bei Auftraggebern und Auftragnehmern jedoch oft zu Problemen.
Um dieser zunehmenden Herausforderung gerecht werden zu können, ist neben dem Wissen um die vergaberechtlichen Spielregeln, insbesondere ingenieurtechnische Fachkompetenz zur sachgerechten Auswahl und Bewertung der spezifischen Anforderungen an die Bieter erforderlich.
Nur so kann der Auftraggeber vermeiden, dass der einfache aber isolierte Blick auf den "Preis" nicht zum sprichwörtlichen Vergleich zwischen "Äpfeln und Birnen" führt.
Die Ingenieurkammern Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bieten eine gemeinsame Fortbildung und die Listenführung von qualifizierten Vergabeberatern an. Frau Dipl.-Ing. (FH) Kerstin Jakob hat an dieser Fortbildung teilgenommen und die damit verbundene Prüfung erfolgreich bestanden.